Herausforderungen der Digitalisierung

Digitalisierung ist der zentrale Wachstums- und Innovationstreiber der Gegenwart. Sie verändert nicht nur den industriellen Kern Deutschlands, sondern verändert den gesamten Dienstleistungsbereich und ermöglicht neue sowie nachhaltige Wertschöpfungszusammenhänge und -muster. Dienstleistung in diesem Rahmen neu zu gestalten, ist eine zentrale Herausforderung für unsere Wirtschaft. Die Digitalisierung erschließt Ressourcen wie Prozess- und Betriebsdaten für neue Dienstleistungen, verändert die Interaktion in Dienstleistungsprozessen und trägt direkt zur Verknüpfung bislang getrennter Dienstleistungssysteme bei. Dienstleistung wird zeit- und ortsunabhängig, skalierbar und einfacher zu standardisieren. Auf dieser Grundlage lässt sich auch die fortlaufende Entwicklung hin zu komplexen Systemen von Dienstleistung besser abbilden, so dass ein umfassenderes und qualitativ hochwertiges Engineering dieser Systeme möglich wird. Dadurch entstehen neue Innovationspotentiale für Wachstum, welches die Hightech-Strategie 2020 der Bunderegierung stärkt. Ziel des Förderschwerpunktes ist es, einen Schritt in Richtung hocheffizienter Dienstleistungssysteme zu gehen und eine bessere Einbeziehung der Konsumenten in die Kreation und Produktion von Dienstleistung zu erreichen. Durch diese Interaktion mit dem Konsumenten verschwimmen die traditionellen Rollen von Produzieren und Konsumieren. Die Dienstleistungssysteme sollen die Nutzung von Synergieeffekten systematisch erschließen. Dabei können Wertschöpfungsnetzwerke komplementärer Dienstleistungen unterschiedlicher Anbieter zusammengeführt werden. Neben den Chancen werden auch die Herausforderungen, wie die Entwicklung von Schnittstellen, modularer Architektur, Standards und serviceorientierter Geschäftsmodelle, ausgearbeitet. Zudem werden die Folgewirkungen von digitaler Transformation durch Dienstleistungen analysiert. Im Ergebnis stehen Möglichkeiten für Unternehmen und Kunden, Dienstleistung je nach Präferenzen und Lebensgewohnheiten individuell gestalten und umsetzen zu können. Dies erschließt neue Potentiale für das integrierte Dienstleistungsengineering, welche zu Smart Services führen.

Aktuelle Informationen zu “Digivation” finden Sie auch bei Research Gate.

  • Digitalisierung als zentraler Wachstums- und Innovationstreiber

  • Digitalisierung erschließt Ressourcen wie Prozess- und Betriebsdaten für neue Dienstleistungen, verändert die Interaktion in Dienstleistungsprozessen und trägt direkt zur Verknüpfung bislang getrennter Dienstleistungssysteme bei

  • Dienstleistung wird zeit- und ortsunabhängig, skalierbar und einfacher zu standardisieren

  • Nachhaltige Wertschöpfungszusammenhänge und -muster entwickeln

Gesamtziele des Verbundprojekts

Zielstellung des Projekts Digivation ist die Entwicklung von generischen und anwendbaren Best Practices für die Entwicklung, die Vermarktung und die Erbringung digitaler Dienstleistungen. Die Methodenentwicklung basiert auf der engen Verknüpfung digitaler Prozessinnovationen mit neuartigen Konzepten des Service Engineering sowie mit Konzepten der Kundenintegration und Individualisierung. Übergeordnete Zielsetzung ist, die digitale Transformation unserer Wirtschaft mithilfe von Dienstleistungsinnovationen zu beschleunigen. Der Lösungsansatz wird hinsichtlich seiner wirtschaftlichen Anwendung und Bedeutung geprüft, um einen nachhaltigen Nutzen zu schaffen.

Förderpolitische Ziele

– Unterstützung der Verbundprojekte der Förderlinie „Dienstleistungsinnovation durch Digitalisierung“ bei der Erarbeitung, der Vernetzung und dem Transfer ihrer Projektergebnisse.
– Aufbauend auf den Resultaten einzelner Verbundprojekte generalisiert das Projekt leistungsfähige Ergebnisse, integriert sie miteinander und erweitert sie durch eigene Forschungsarbeiten.

Wissenschaftliche und technische Arbeitsziele

Erkenntnis- und Gestaltungsbeiträge zu den Handlungsfeldern

– Digitale Prozessinnovationen
– Vernetzung der Dienstleistung und Integration ins Internet
– Engineering von Dienstleistungssystemen

Zeitlicher Ablauf

Das Verbundforschungsprojekt Digivation vereint Forschende der Wirtschaftsinformatik, der Ingenieurswissenschaften und der Marketingforschung unter dem gemeinsamen Ziel, Dienstleistungsinnovationen durch die Digitalisierung von Dienstleistungssystemen aus verschiedenen Blickwinkeln zu untersuchen und zu gestalten.

Meilenstein 1 (nach 12 Monaten)

Verfahren und Instrumente dokumentiert und systematisiert

Vernetzungsperspektive: Verfahren und Instrumente zur Digitalisierung von Dienstleistungssystemen wurden konsolidiert und der Öffentlichkeit präsentiert

Forschungsperspektive: Verfahren und Instrumente wurden systematisiert, reflektiert und ggf. im Methodenapparat bestehende Forschungslücken identifiziert

Meilenstein 2 (nach 24 Monaten)

Transformationspfade beschrieben & generalisiert

Vernetzungsperspektive Transformationspfade der in den Projekten betrachteten Dienstleistungssysteme wurden beschrieben und der Öffentlichkeit präsentiert.

Forschungsperspektive Generalisierbare Muster in den entwickelten Transformationspfaden identifiziert und zu Best Practices konsolidiert.

Meilenstein 3 (nach 36 Monaten)

Digitale Transformation durch Dienstleistungen dokumentiert & konsolidiert

Vernetzungsperspektive Dienstleistungssysteme wurden erfolgreich digitalisiert. Fallbeispiele und Best Practices wurden dokumentiert und der Öffentlichkeit präsentiert.

Forschungsperspektive Digitale Transformation der in den Projekten betrachteten Dienstleistungssysteme wurde reflektiert, analysiert und in einer Roadmap für die digitale Transformation durch Dienstleistungen konsolidiert.

Übersicht über die Arbeitspakete

Arbeitspaket A: Projektmanagement

Arbeitspaket A umfasst organisatorische Aufgaben der Planung, Steuerung und Überwachung des Verbundforschungsprojektes.

Arbeitspaket B: Vernetzung der Verbundprojekte

Arbeitspaket B umfasst die Förderung der Zusammenarbeit zwischen den in Fokusgruppen organisierten Verbundprojekten der Förderlinie Dienstleistungsinnovation durch Digitalisierung.

Arbeitspaket C: Systematisierung, Generalisierung und Ergänzung von Verfahren und Instrumenten, Transformationspfaden und Handlungsempfehlungen

Arbeitspaket C umfasst die Systematisierung, Generalisierung und Ergänzung bestehender Verfahren und Instrumente zur Realisierung von Dienstleistungsinnovation durch Digitalisierung. Teilergebnisse der Verbundprojekte werden so zusammengeführt und weiterentwickelt, so dass sie zur Lösung genereller Problemklassen anwendbar werden. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um die entwickelten Verfahren und Instrumente einer breiten wirtschaftlichen Anwendung zuführen zu können.

Arbeitspaket C.1: Digitale Prozessinnovation durch datenbasierte Dienstleistungen

Im Arbeitspaket C.1 verfolgt die Universität Paderborn das Ziel, generalisierte Erkenntnis- und Gestaltungsbeiträge in Bezug auf digitale Prozessinnovation durch datenbasierte Dienstleistungen zu entwickeln und zu evaluieren.

Arbeitspaket C.2: Digital Transformation durch datenbasierte Dienstleistungen

In Arbeitspaket C2 wird das FIR e.V. an der RWTH Aachen die Weiterentwicklung des Service Engineerings zur Erbringung von Smart Services, sowie idealtypische Transformationspfade in Form einer Typologie entwickeln.

Arbeitspaket C3: Kundenintegration und Individualisierung bei digitalen Dienstleistungsinnovationen

Im Rahmen des AP C.3 verfolgt der Lehrstuhl für Marketing und Innovation das Ziel die Methoden zur Integration von Kundenanforderungen und Kundennutzen sowie Methoden bei Dienstleistungsinnovationen genauer zu untersuchen. Hierbei soll neben eigenen Untersuchungen auf das akkumulierte Wissen der Verbundförderprojekte im Förderschwerpunkt „Dienstleistungsinnovation durch Digitalisierung“ zurückgegriffen werden.

Arbeitspaket D: Roadmap für Digitale Transformation mit Dienstleistungen

Arbeitspakt D beinhaltet die Erstellung einer Roadmap mit Implikationen auf die Förderpolitik.

Arbeitspaket E: Transfer und Dissemination der Arbeitsergebnisse

Die Projektpartner stellen gemeinsam sicher, dass die erzielten Forschungsprojekte laufend untereinander ausgetauscht werden und der interessierten Öffentlichkeit vermittelt werden.

Der Nutzen für Projektpartner, Wirtschaft und Gesellschaft

Digitalisierung ist für die Wirtschaft und Gesellschaft von zentraler Bedeutung. Dennoch schöpft insbesondere der deutsche Mittelstand das Potenzial der Digitalisierung bisher kaum aus (Süddeutsche Zeitung 2016). Aufbauend auf der Entwicklung der Best Practices liefert das Projekt konkrete Erkenntnisse darüber, inwiefern und unter welchen Umständen digitale Dienstleistungsinnovationen mit der allgemeinen digitalen Transformation von Unternehmen und Gesellschaft in Beziehung stehen. Hierdurch leistet das Projekt vom Standpunkt der Dienstleistungsforschung ausgehend einen Beitrag zur erfolgreichen Gestaltung der digitalen Transformation als gesellschaftlichem und wirtschaftlichem Megatrend. Aufbauend auf einer zusammenfassenden Analyse der Ergebnisse des Förderschwerpunkts werden offene Handlungsfelder der Digitalisierung von Dienstleistungen identifiziert und geschlossen. Durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Projektpartnern wird die Digitalisierung der Dienstleistungsinnovation umfassend und vielschichtig betrachtet. Die Untersuchung mündet in einer Roadmap für die digitale Transformation sowie in Handlungsempfehlungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Wirtschaftliche Verwertung

– Erlangtes Wissen für Umsetzungs- und Diffusionspartner sowie anderen interessierten Unternehmen zur Verfügung stellen
– Grundlage für weitere Drittmittelprojekte

Wissenschaftliche Verwertung

– Publikationen in nationalen und internationalen Zeitschriften sowie Konferenzbänden
– Verwendung der Projektergebnisse als Grundlage für die Anfertigung von Dissertationen an der Universität Paderborn

Ergebnisse des Forschungsprojekts

Generalisiertes Wissen

DIGIVATION generalisiert projektübergreifend leistungsfähige Ergebnisse, integriert sie miteinander und ergänzt sie durch eigene Forschungsarbeiten in vier Teilpojekten.

Veröffentlichungen

Best Practices

Am Ende wird den Unternehmen ein Baukasten zur Verfügung gestellt, den sie zur Umsetzung von Dienstleistungsinnovationen durch Digitalisierung
einsetzen können.

Zentrale Anlaufstelle

DIGIVATION regt durch Tagungen, Summer Schools und Workshops einen regelmäßigen Austausch zwischen den Teilnehmern des Förderschwerpunkts und der Öffentlichkeit an.

Veranstaltungen

Roadmap

DIGIVATION unterstützt die regelmäßige Veröffentlichung von Forschungsergebnissen. Die finalen Ergebnisse werden bei einer Abschlussveranstaltung vorgetragen und vernetzt.

Teilprojekte

Förderempfehlungen

DIGIVATION erstellt Handlungsbedarfe und leitet ein Resümee aus wissenschaftlicher, wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Sicht ab.